Schützenverein Geismar 1884 e.V.  

   

Chronik von 1884 - 2021

 

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Gründungsprotokoll

Vielseitig ist der Wunsch laut geworden, dass man in hiesiger Gemeinde einen Schützenverein gründen möge.

In Folge dessen treten die Unterzeichneten zusammen, um das Nähere zu beraten, wie dem obigen Wunsche entsprochen werden kann.

Als Grundbedingungen des anzustrebenden Schützenvereins sind folgende ins Auge zu fassen:

1. Der Zweck ist, durch regelmäßig stattfindende Übungen der Mitglieder im Scheibenschießen, zur Ausbildung und Ausbreitung des Schützenwesens beizutragen.

2. Nur Personen, welche guten Rufs sind, das 20. Lebensjahr überschritten, und dabeider durch Ballotement stattfindenden Abstimmung 2/3 der abgegebenen Stimmen für sich haben, dürfen als Mitglieder aufgenommen werden.

3. Es wird ein mäßiger monatlicher Beitrag erhoben; die nach der Gründung des Vereins eintretenden Mitglieder haben ein nicht zu niedriges Eintrittsgeld zu entrichten.

4. Zunächst monatlich kommen die Mitglieder an einem noch näher zu bestimmenden Tage im Vereinslokal zusammen, um die Interessen des Vereins zu beraten.

5. Mit der Entwerfung der Statuten ist eine geeignete Person zu beauftragen.

6. Über die vom Verein zu veranstaltenden Vergnügungen hat die Generalversammlung zu entscheiden.

7. Als Stiftungstag gilt der 17. August des Jahres, alle vor diesem Tage beigetretenen Mitglieder gelten als Gründer.


Geismar, den 27. Juli 1884.


                      1. Carl Brinckmann                                            2. Heinrich Kranz
                      3. Heinrich Martin                                               4. Heinrich Meyer
                      5. Wilhelm Hecke                                               6. Heinrich Köwing
                      7. Adolf Kerll                                                       8. August Bornemann
                      9. Heinrich Köwing aus Göttingen                    10. Ernst Kantelhardt
                    11. Adolf Schoppe                                              12. Adolf Weihe
                    13. Louis Kantelhardt                                         14. August Kompart

 

Schützenverein Germania Geismar von 1884

In den Jahren um 1880 wurde immer wieder in der Gemeinde laut, man möge einen Schützenverein gründen. Aber dieses wurde von einem Jahr zum anderen verschoben, bis es im Jahre 1884 dem Amtsschreiber Carl Brinckmann gelang, mit 14 Geismaranern einen Schützenverein in unserer Gemeinde zu gründen. Dieses geschah in der Gastwirtschaft Grebe (Gasthaus zur Linde) am 27.7.1884, wie aus dem Gründungsprotokoll zu entnehmen ist. Es wurde ein provisorischer Vorstand gewählt, dem 3 Personen angehörten: Carl Brinckmann als "Präses", Ernst Kantelhardt als "Vice-Präses" und Adolf Kerll als "Schriftführer".

 An das Königliche Amt wurde ein Schreiben mit folgendem Wortlaut gerichtet:

Dem Königlichen Amt beehren wir uns, hier die Statuten des neugegründeten Schützenvereins "Germania" in doppelter Ausfertigung mit der gehorsamsten Bitte zu überreichen, dem Verein die erforderliche amtliche Genehmigung zu erteilen. Der provisorische Vorstand des gedachten Vereins besteht aus dem Schreiber Carl Brinckmann als Präses, dem Zimmermann Ernst Kantelhardt als Vice-Präses und dem Tischler Adolf Kerll als Schriftführer.


Geismar, den 7. Dezember 1884.


Der Vorstand des Schützenvereins "Germania"

Carl Brinckmann, provisorischer Präses.


Das Königliche Amt in Göttingen ließ nicht lange auf die Beantwortung warten und gab am 18. Dezember 1884 bereits Nachricht mit folgendem Schreiben:

Mit Bezugnahme auf den beim Königlichen Amt hieselbst eingereichten und dort abgegebenen Antrag, betreffend einen in Geismar zu gründenden Schützenverein, werden Sie zu einer Anzeige aufgefordert, wo die regelmäßigen Schießübungen des Vereins stattfinden sollen. Dabei ist eine Zeichnung einzureichen, aus welcher die Belegenheit des Schießstandes, sowie der daran grenzenden Grundstücke und nahe belegener Wege genau ersichtlich sein muss. Außerdem ist näher anzugeben, in welcher Weise die Aufsicht bei den Schießübungen geführt wird, welche Vorkehrungen zur Sicherheit des Scheibenanzeigers getroffen werden und wer die Verantwortlichkeit beim Schießen übernimmt.

Königliche Polizei-Direktion

In den nun folgenden Versammlungen wurden Besprechungen über den Ort des Schießstandes geführt. Alle Mitglieder einigten sich auf das Gelände an der Unteren Dorfstraße am alten ehemaligen Maschinenschuppen. Doch dieser Plan wurde wieder fallen gelassen. Man beschloss, den Schießstand am Waldesrand anzulegen, am Helmsgrund.

Im Jahre 1885 wurden die ersten Schießübungen abgehalten und am 28. August 1885 das erste Stiftungsfest mit einem Schießen gefeiert. Es wurde beschlossen, Preise im Wert von 10 Mark für 6 Gewinne und 5 Mark für ein Fass Bier der Kasse zu entnehmen. Nach dem Schießen fand ein gemütliches Beisammensein statt.

Am 1. Januar 1886 veranstalteten die Schützen ihr erstes Kränzchen. Der Beginn wurde auf 6 Uhr festgesetzt, sowie 2 Mann Musik bestellt und ein Eintrittsgeld von 50 Pfennig erhoben. Dieses Kränzchen hatte einen guten Anklang gefunden, es fand am 13. Februar ein zweites statt.

In dem nun folgenden Sommer fanden die ersten regelmäßigen Schießübungen statt. Die Patronen wurden selbst hergestellt, zu einem Kostenpreis von 5 Pfennig.

Das Abschießen führte der Verein am 16. Oktober durch. Ein Hammel wurde ausgeschossen, den man in vier Preise aufteilte: eine Hinterkeule, Vorderblatt, Eingeweide und Fell. Das übrige Fleisch, sowie ein Schweinebraten von 20 Pfund, wurden beim gemütlichen Abendessen verzehrt. Der Hammel wog 100 Pfund und kostete 20 Mark, der Schweinebraten 12 Mark.

Im Jahre 1889 beschlossen die Mitglieder, eine neue Büchse zu kaufen. Jedes neu aufgenommene Mitglied musste ein Eintrittsgeld von 6 Mark zahlen und ein Eintrittsbier von 20 Litern entrichten.

1891 unternahm der Verein seinen ersten Ausflug nach Hann.-Münden. Im August 1894 fand das 10jährige Bestehen des Vereins statt. Es wurde nur im internen Rahmen gefeiert. Die Schützen marschierten mit Musik vom Schießstand zum Vereinslokal "Zur Linde" und feierten mit geladenen Gästen. Zu ihnen gehörten der Bauermeister Zimmermann, Fritz Schachtebeck und die Lehrer Hanker, Diederich und Hastedt.

Am 27. September 1896 übernahm das langjährige Ehrenmitglied Heinrich Kompart sein erstes Amt als Sicherheitsposten auf dem Schießstand am Walde.

In der Generalversammlung am 2. Mai 1897 hatte der Verein den ersten Überschuss von 50,85 Mark zu verzeichnen. Dieser Betrag wurde bei der Spar- und Darlehnskasse verzinslich angelegt.

Im Jahre 1899 wurde zum ersten Mal über die Anschaffung einer Fahne gesprochen. Sie sollte zum 15jährigen Bestehen angeschafft werden. Sie wurde aber mit 17 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Daraufhin drohte der Präsident mit seinem Rücktritt, falls der Verein sich nicht innerhalb eines Jahres eine Fahne anschaffen würde. Aus diesem Grund fand in der nächsten Versammlung nochmals eine Abstimmung statt. Sie brachte eine Stimmengleichheit: 16 gegen 16. Aber der Schriftführer Ferdinand Bohne konnte mehrere Stimmzettel feststellen, die von einer Hand geschrieben waren. So musste die Wahl nochmals erfolgen. Jetzt lautete das Abstimmungsergebnis 20 für ja und 12 für nein. Die gewählte "Fahnen-Commision" Heinrich Windhausen I, Ernst Semmelroggen und Ernst Kaufmann bestellten dann bei der Firma Tribian aus Hann.-Münden eine Fahne nach Entwurf. Der Anschaffungspreis betrug 400 Mark. Auf der Rückseite der Rechnung findet man einen handschriftlichen Garantieschein. Die Fahne wurde am 10. Juni 1900 geweiht. Die ganze Gemeinde feierte mit dem Verein am 10., 11. und 17. Juni dieses Fest. Im Jahre 1903 ging der gesamte Verein geschlossen nach Göttingen und ließ sich auf einem Vereinsbild verewigen.

Das 25jährige Stiftungsfest wurde am 13., 14. und 21. Juni 1909 gefeiert. Die jungen Mädchen der Gemeinde banden vor dem Fest die Girlanden, mit denen sie das Dorf zum Fest schön schmückten. Der Festumzug stellte sich Hinterm Dorfe (jetzt Kiesseestraße) auf. Es ging über die Hauptstraße, Kerllsgasse, Bachstraße (Im Kolke), über den Gänseplan und die Mitteldorf­straße zum Festplatz auf dem Thie.

Nach dem Fest trat der Präsident Adolf Kerll, der 25 Jahre den Verein geleitet hatte, von seinem Amt zurück. Der Verein hat ihm viel zu verdanken. Der neue Präsident wurde Ferdinand Bohne, er leitete den Verein bis 1914. Unter seiner Leitung trat der Verein im Jahre 1911 dem Deutschen Schützenbund bei.

Der nun folgende Präsident Fritz Theune hatte die schwere Aufgabe, den Verein in den Jahren 1914 bis 1918 zu leiten.

Im Jahre 1919 begann das Vereinsleben wieder lebhafter zu werden. 1922 traten dann auch die späteren Vorsitzenden Gustav Meyer und Hermann Köller in den Schützenverein ein. Es folgte nun die allgemein schlechte Zeit der Geldabwertung. Die Monatsbeiträge im September 1922 betrugen 50 Mark, im März 1923 100 Mark und im Mai stiegen sie auf 1500 Mark. Erst im Januar 1924 wurde wieder 1 Mark erhoben.

Auf der Versammlung vom 18. November 1923 wurden die Mitbegründer des Vereins, August Kompart und Heinrich Martin, zu Ehrenmitgliedern ernannt, ebenso August Kaller.

Zum Abschießen 1927 wurde der König zum ersten Mal mit einem Kleinod ausgezeichnet. Dieses wurde vom Schützenbruder August Borchers in aufopferungsvoller Arbeit entworfen und vom Juwelier Schügl in Göttingen angefertigt. Gustav Meyer konnte als erster dieses Kleinod tragen.

Auf Grund der politischen Änderungen, die seitens der Machthaber auch bis in die Vereine vorgetrieben wurden, trat Fritz Theune auf der Versammlung vom 17. Februar 1934, nach 20jähriger Tätigkeit als Präsident, aus dem Verein aus. Der neue "Vereinsleiter" wurde Gustav Meyer.

Am 26. August 1934 feierte der Schützenverein sein 50jähriges Stiftungsfest. In den nun folgenden Jahren stand auch der Schießsport immer mehr unter der Kontrolle der politischen Macht, bis er bei Kriegsende ganz zum Erliegen kam.

Jungschützenclub Geismar von 1924

Das Kleinkaliberschießen wurde nach dem ersten Weltkrieg zu einer in allen Ländern weitverbreiteten Sportart. Zur Ausübung genügten einfache Schießstandanlagen. In den schon bestehenden Schützenvereinen war man damals nicht besonders beeindruckt vom KK-Schießen; man sagte als Ablehnung einfach: "Es knallt ja gar nicht". Aber es gab auch einige sportliche Schützen, die nicht so dachten und dieses schöne, kleine Sportgewehr als vorteilhaft für die Jungschützen erachteten. So wurde das Kleinkalibergewehr zur idealen Sportwaffe für die Jugend. Der Anschaffungspreis lag sehr niedrig und die Munition, eine Randfeuerpatrone 5,6 mm mit Weichbleigeschoß, kostete damals 1,5 Pfennig.

Die erzieherische Kraft des Schießsports, sein dauernder Anreiz zur Selbstprüfung, machten diesen zu einer sehr zu empfehlenden Art von Jugendpflege und zu einer wertvollen Ergänzung anderer Sportarten. Der Schießsport fördert ganz besonders den Ordnungssinn und verlangt von jedem Schützen kameradschaftliches Einordnen in ein größeres Ganzes.

Viele ältere Schützenbrüder fanden für die Jugend und für die jugendpflegerische Arbeit keine Zeit und oft auch kein Verständnis. In Geismar führte dieses im November des Jahres 1924 zur Gründung des "Jungschützen-Clubs Geismar". Eine Reihe junger Geismaraner hatten sich zusammengeschlossen mit dem Ziel, besonders den Kleinkalibersport zu pflegen. August Borchers, Hauptstraße, Mitglied im Schützenverein "Germania", wurde Verbindungsmann beider Vereine und Betreuer des neugegründeten Jungschützen-Clubs.

Zum ersten Vorsitzenden des Vereins wählte man den leider schon früh verstorbenen Schützenbruder Hermann Schoppe, Lindenstraße (jetzt Kiesseestraße), dem es schon in kurzer Zeit gelang, den Jungschützen-Club unabhängig vom Schützenverein zu machen, wenn auch das Verhältnis zwischen beiden Vereinen stets ein Gutes gewesen ist.

Zur Sommerzeit wurde auf dem provisorisch errichteten Schießstand vor dem Walde, links von der Pastorenlaube, geschossen. Im Winter stellte der Gastwirt August Fickert, ehemals Gastwirtschaft "Drei Kronen", seine Kegelbahn als Schießstand zur Verfügung. Im großen Saal der "Drei Kronen" feierten die Jungschützen auch im November 1925 den ersten Königsball. Mancher Geismaraner erinnerte sich noch lange an diese schönen Stunden. Bei dem vorangegangenen Königschießen errang Schützenbruder Heinrich Magerhans als erster die Schützenkönigswürde des Vereins. Hieran kann man erkennen, dass sich der "Club" eher eine Königskette gestiftet hat als der Schützenverein von 1884. Gewiss, großen Wert konnte diese Kette noch nicht darstellen, da dem "Club" dazu die Mittel fehlten, aber die jährlichen Schützenkönige beurkundeten durch die gestifteten Anhänger ihre Würde. Nach dem zweiten Weltkrieg ließ der Schützenverein von 1884 diese Kette zur Jugendkönigskette umarbeiten und so zu einem ganz besonders schönen und wertvollen Zeugen jener Jahre machen.

Mit jugendlichem Eifer trainierte man alle erforderlichen Anschlagsarten: liegend, kniend und stehend Freihand. Schon recht bald stellten sich auch die ersten Erfolge ein. Die Jungschützen wurden zu vielen Meisterschaften und Schützenfesten eingeladen und kamen immer mit guten Erfolgen zurück. Besonders erwähnenswert ist jedoch der Sieg der Jugendmannschaft beim Bezirksschützenfest in Northeim. Dieser Erfolg war beachtlich, da hier die Jugend des ganzen südlichen Niedersachsens geschossen hatte.

Neben dem Schießsport pflegten die Jungschützen mit besonderem Interesse das Wandern. Ohne eine große Wanderung wurde kein Jahr beschlossen. Von den Ausflugszielen seien nur einige genannt: der Brocken im Harz, der Hohe Meißner, die Klosterruine Walkenried und die Burg Greene. Eine der letzten großen Wanderungen führte 150 km durch den Thüringer Wald: von Oberhof über den Inselsberg, die hohe Sonne und die Wartburg nach Eisenach.

Im Jahre 1929 feierten die Jungschützen das fünfjährige Bestehen ihres Vereins mit einem größeren Königsball im Gasthaus "Drei Kronen". Bei dieser Gelegenheit ließ der Verein ein Gruppenbild anfertigen.

Bei der ständig wachsenden Mitgliederzahl reichte bald der Schießstand vor dem Walde nicht mehr aus und man war gezwungen, eine neue Schießanlage zu errichten. Nach längerem Suchen konnte das nicht gerade geeignete Gelände an der Trift gepachtet werden. Hier befand sich ein über zwei Meter tiefer Graben, den die Jungschützen mit viel Arbeit und Mühe mit Schippe und Hacke einplanierten. Darauf wurde dann eine Schießanlage mit vier Kleinkaliberbahnen errichtet. Nach vorangegangenen Wettkämpfen konnte der Schießstand im Juni 1932 unter großer Beteiligung der Gemeinde Geismar eingeweiht werden. Bei diesem großen Schützenfest waren auch erstmals viele Schützenvereine aus dem damaligen Unterkreis Göttingen vertreten. Ernst Kantelhardt, Mühlenweg (Kiesseestraße), war der derzeitige erste Vorsitzende. Ihm zur Seite standen alle Mitglieder des "Clubs", von denen besonders Walter Magerhans, Bachstraße (Im Kolke), Walter Steinmetz, Philip Scheide, Heinrich Klie, Hauptstraße und Wilhelm Pape genannt seien.

In den folgenden Jahren pflanzten die Jungschützen längs der Schießanlage eine Bir­ken­allee, um den Spaziergängern einen schönen Anblick zu bieten. Hierzu musste jedes Mitglied drei Baumlöcher ausheben. Auch bekam der Vorgarten des Schützenhauses nach Westen einen Abschlusszaun mit einer sehr schönen Eingangspforte. Garten- und Lampionfeste sollten den Teilnehmern in steter Erinnerung bleiben. Ein kleiner Handwagen stand immer bereit, um Überarbeitete oder solche, die ihr Maß zu voll genommen hatten, nach Hause zu befördern.

Die Folgezeit war angefüllt mit schießsportlicher und jugendpflegerischer Arbeit. An vielen Meisterschaften und Schützenfesten nahm der Jungschützen-Club teil. Als besondere seien genannt die Schützenfeste in Offensen, Hedemünden, Barlissen, Niedernjesa, Friedland, Ossenfeld und Beienrode. Vorsitzender des Vereins war in dieser Zeit Heinrich Klie, Hauptstraße, der auch 1932 maßgeblich die Organisation des Kreisschützenverband Göttingen beeinflusste und von 1935 bis 1968 Kreisvorsitzender war. Die Mitgliederzahl stieg von 35 auf fast 50 an. Leider sahen nach Beendigung des zweiten Weltkriegs 22 Jungschützen ihre Heimat nicht wieder.

 

Schützenverein Geismar 1884 e.V.

Die erste Wiedergründungs-Versammlung fand am 22. Juli 1950 im Gasthaus zur Linde statt. Es fanden sich Jung- und Altschützen zusammen, die den "Schützenverein Geismar" neu gründeten. Zum ersten Vorsitzenden wurde der Schützenbruder Hermann Köller gewählt.

Hermann Köller hat für den nun wiedergegründeten Schützenverein unter großer persönlicher Aufopferung viel geleistet. Ihm ist zu verdanken, dass das ganze Vereinsinventar, Fahne, Urkunden und Akten über die Nachkriegswirren gerettet wurde. In seiner Amtszeit wurde unser Schützenhaus auf der Trift neu geplant und unter seiner Leitung mit Hilfe aller Schützenbrüder der Bau begonnen.

Sein Nachfolger im Amt wurde 1955 Heinrich Klie II, der auch an der Planung des Schützenhauses maßgeblich beteiligt war und durch persönlichen Einsatz hervortrat.

Das neue Schützenhaus wurde 1957, verbunden mit einem Schützen- und Volksfest am 22., 23. und 24. Juni festlich eingeweiht. Zu diesem Fest wurde das Festzelt im Garten neben der alten Kegelbahn der Gastwirtschaft "Zur Linde" aufgeschlagen.

Für seine besonderen Verdienste wurde Hermann Köller in der Jahreshauptversammlung vom 3.9.1955 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihm zu Ehren hat der Verein den "Hermann-Köller-Pokal" geschaffen, der in jedem Jahr einmal ausgeschossen wird. Der erste Erringer dieses Pokals war der Schützenbruder Dieter Scheide.

Zu einem großen Schützen- und Volksfest gestaltete sich am 13., 14. und 15. Juni 1964 das 80jährige Stiftungsfest des Vereins, das mit der Geismaraner Bevölkerung auf dem Königsplatz gefeiert wurde. Als Ehrengast war u.a. der Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Prof. Dr. Jungmichel vertreten. Ein historischer Festumzug, an dem drei Spielmannszüge, zwei Blaskapellen, alle örtlichen Vereine und die Realgemeinde sowie viele Abordnungen der umliegenden Schützenvereine teilnahmen, wurde veranstaltet. Der Verein zählte in diesem Jahr 73 Mitglieder. Neben dem König der Realgemeinde wurde auch ein Volkskönig proklamiert.

Anlässlich des 80jährigen Stiftungsfestes wurde von den Ehefrauen der Mitglieder die Restauration der Vereinsfahne übernommen. Außerdem stifteten sie dem Verein einen Tischbanner.

Am 23. Deutschen Bundesschießen in Hannover, im Juli 1965, beteiligten sich 4 Junioren und 16 Schützen am Wettkampfschießen und an den Festveranstaltungen.

Auf der Generalversammlung vom 9. Januar 1965 wurden als erste Schützenschwestern Marianne Böning, Bärbel Geisler, Jutta Möller (Nullmeier), Gisela Opitz (Kompart) und Brigitta Wagener (Scheide) in den Verein aufgenommen. In den folgenden Jahren konnten diese Damen durch intensives Training die ersten sportlichen Erfolge erringen. Die Schützenschwestern beschlossen 1966 aufgrund der guten Ergebnisse, eine Schützenkönigin auszuschießen. Es wurde eigens eine Königskette von den Schützenschwestern gestiftet. Brigitta Wagener wurde zur ersten Schützenkönigin proklamiert.

Um das sportliche Schießen noch besser ausüben zu können, wurden 1968 vier automatische Scheibenzuganlagen gekauft und installiert. Die Einweihung dieser Anlagen fand am 7. Juli 1968 unter Beisein des damaligen Ortsbürgermeisters Hermann Kantelhardt und einiger Ratsherren statt.

Das 85jährige Stiftungsfest wurde im Gründungslokal "Zur Linde" zusammen mit Abordnungen der Geismarer Vereine im Jahr 1969 gefeiert. Ferner erfolgte in diesem Jahr der Beitritt zum Fachverband Schießsport, der Mitglied im Landessportbund Niedersachsen ist.

Durch die bauliche Erschließung des Geländes rund um die Schießanlage, musste zwangsläufig auch der Schießstand den baupolizeilichen Vorschriften angepasst werden; dabei waren die Schießbahnen schallhemmend zu überdachen. Diese Arbeiten wurden unter der umsichtigen Leitung der Schützenbrüder Manfred Geisler und Walter Henkel, sowie unter Mitwirkung vieler fleißiger Schützenbrüder im Laufe des Jahres 1973 fertig gestellt. Anfang 1974 wurde mit dem Ausbau des Schützenhauses begonnen. Im Juli wurden die Bautätigkeiten mit einer kleinen Einweihungsfeier beendet. In der etwa 3jährigen Bauzeit wurden von einzelnen Mitgliedern bis zu 800 Arbeitsstunden erbracht. Zu nennen sind hier in erster Linie: Walter Henkel, Dieter Böning, Peter Nullmeier, Hans-Werner Kompart und Walter Körner. Nicht zu vergessen Horst Müller, Dieter Scheide, Hermann Scheide, Helmut Kantelhardt jun., Heinrich Peuster, Heinrich Goebel und Ewald Schulze.

Während der Um- und Anbauphase war an eine Durchführung des Schießbetriebs nicht zu denken, da sowohl der Luftgewehrstand als auch der Kleinkaliberstand nicht nutzbar waren. Selbst das Königschießen im Jahre 1972 wurde auf dem Stand des Schützenver­eins Grone 09 durchgeführt. Die Schützenkönige 1973 wurden dann auf einem provisorisch errichteten Stand in der neuen Halle ausgeschossen. Erst 1974 normalisierte sich der Schießbetrieb wieder.

Das 90jährige Stiftungsfest wurde am 24. und 25. August 1974 unter Beteiligung vieler Abordnungen befreundeter Schützenvereine und der Geismarer Vereine auf dem Saal der Gaststätte "Drei Kronen" gefeiert. Auf einen Umzug wurde verzichtet. Es wurde jedoch ein umfangreiches Schießprogramm durchgeführt. Ein Volkskönig und der König der Realgemeinde konnten auch proklamiert werden.

1975 wurden erstmals Kontakt zur Zellerfelder Schützengesellschaft aufgenommen. Es wurde ein Freundschafts-Vergleichschießen durchgeführt, was bis 1990 jährliche Wiederholung fand.

Seit 1975 entwickelte sich der Schießsport kontinuierlich aufwärts. So war die Beteiligung an der Kreismeisterschaft 1976 mit 21 Starts sehr gut. Die Mannschaft der Schützenklasse konnte beim Wettkampf 60 Schuss liegend im gleichen Jahr einen neuen Kreisrekord aufstellen und ihn ein Jahr später selber wieder überbieten. Auch waren gute Erfolge bei verschiedenen Pokalschießen zu verzeichnen. Die Entwicklung des Mitgliederstandes war auch positiv. Der Verein hatte im Januar 1977 126 Mitglieder.

Auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz. Es wurden Familiennachmittage am Kieferhölzer Teich im Harz veranstaltet, an die sich alle gerne erinnerten. Auch die Himmelfahrtswanderungen, an denen sich ganze Familien beteiligten, wurden zum festen Bestandteil des Terminkalenders.

Auf Grund des großen Trainingsandrangs wurde 1978 ein zweiter Übungstag eingeführt. Die Jugendarbeit im Verein wurde ausgebaut. Ende 1979 bekam das Schützenhaus und der Anbau einen neuen Außenputz. Das Grundstück unterhalb des Schützenhauses wurde dem Verein von der Stadt Göttingen verpachtet.

Bei den Schützenschwestern zeichneten sich bei den Kreismeisterschaften 1979 erste größere Erfolge ab. Die Mannschaften belegten mit dem Luftgewehr den 3., Standardgewehr und 60 Schuss liegend den 2. Platz. Gisela Kompart konnte sich sowohl 1979 als auch 1980 mit einem 1. Platz bei der Kreismeisterschaft Luftgewehr für die Teilnahme an der Landesmeisterschaft qualifizieren. 1979 begannen die ersten Schützen des Vereins mit dem Training in den Disziplinen Standard- und Sportpistole. Bei den Kreismeisterschaften 1980 konnte in beiden Disziplinen der 3. Platz belegt werden.

Durch Anregung des Sportamtes der Stadt Göttingen kam es 1980 zur Kontaktaufnahme mit einem Schützenverein der Partnerstadt Cheltenham. Eine Abordnung dieses Vereins weilte vom 29.8. bis 5.9. in Göttingen. Der Besuch wurde im folgenden Jahr erwidert.

Zusammen mit der Kreisgebietsreform und der Neugliederung der Gemeinden konnten die Schützenvereine ihre Sportschützen nicht mehr direkt dem Fachverband Schießsport melden. Vielmehr wurde im Jahre 1981 im Verein eine Sportschützenabteilung gegründet. Ihr schlossen sich rund 100 Mitglieder an. Die Sportschützen des Vereins wurden im Januar 1983 über den Stadtsportbund Göttingen ordentliches Mitglied im Landessportbund Niedersachsen.

Die Kreismeisterschaft 1981 brachte mehrere Erfolge für die weibliche Juniorenmannschaft. In den Disziplinen Luftgewehr, Standardgewehr und 60 Schuss liegend wurden vorderste Plätze belegt. Ulrich von Eichel-Streiber konnte sich in der Disziplin Standardpistole für die Landesmeisterschaft qualifizieren. 1982 erreichte als erste Schützin des Vereins Birgit Kurth in dieser Disziplin und mit der Luftpistole die Qualifikation zur Landesmeisterschaft. Die weibl. Junioren schnitten ebenfalls wieder gut ab.

Auch das Jahr 1983 brachte beachtliche Erfolge. In diesem Jahr waren es schon 6 Teilnahmen an der Landesmeisterschaft. In der Altersklasse Standardgewehr: Siegfried Petras; Jugendklasse Luftpistole: Axel Unger; Damenklasse Luftpistole: Birgit Kurth und Helga von Eichel-Streiber; Schützenklasse Standardpistole: Klaus Traxler; Juniorenklasse Sportpistole: Axel Unger. Durch sein gutes Abschneiden bei der Landesmeisterschaft Luftpistole qualifizierte sich Axel Unger an den Deutschen Meisterschaften in München, wo er einen guten mittleren Platz belegte.

Vom 29. Juni bis 1. Juli 1984 feierte der Verein sein 100jähriges Stiftungsfest mit der Weihe einer neuen Fahne, in Verbindung mit dem Schützenfest des Unterkreises Garte Mackenröder-Spitze, unter sehr großer Beteiligung der Unterkreis- und Kreisvereine, sowie der Geismarer Vereine und der Bevölkerung in einem 1000 Personen fassenden Festzelt, auf einem provisorischen Festplatz im Bruche.

Ein großer Festzug mit 10 Kapellen und 70 Vereinen wurde organisiert. Geismar hatte lange Zeit nicht mehr ein so großes Fest erlebt. Es ist allen Beteiligten noch lange in Erinnerung geblieben.

Eine neue Fahne wurde angeschafft zum Preis von 4000 DM. Diese Ausgabe wurde nötig, da eine Restauration der alten, 1900 angeschafften Fahne, genau so teuer gekommen währe wie die Anschaffung der neuen.

Am Anfang des Jubiläumsjahres hatte der Verein folgende Mitgliederstruktur:

                                                                      weiblich      männlich
                     7 bis 14 Jahre                                  1                 8
                   15 bis 18 Jahre                                  1               12
                   19 bis 21 Jahre                                  3                 5
                   22 bis 25 Jahre                                  3                 5
                   26 bis 35 Jahre                                  9               14
                   36 bis 50 Jahre                                18               38
                   51 bis 60 Jahre                                  2               14
                   über 60 Jahre                                     -                21

Unter diesen 154 Mitgliedern waren auch 10 Ehrenmitglieder.

Auf der Jahreshauptversammlung 1985 übernahm der damalige Schriftführer Hans-Werner Kompart das Amt des 1. Vorsitzenden von seinem Vorgänger Helmut Vespermann jun.. In seine Amtszeit fiel dann auch der Einbau der Theke im Schützenhaus und die gründliche Renovierung des Hauses. Auch der Ausbau des Schießstandes, einschließlich Bau des Waffen-Bunkers und Treppe zum Boden ist sein Verdienst. Viele Stunden hat er allein und mit verschiedenen Schützenbrüdern seine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt.

Am 17. Juni 1988 wurde nach langer Zeit wieder einmal ein Vereinsausflug veranstaltet. Mit dem Bus ging es bis Weissehütte an der Weser. Dort wurde auf ein Floß umgestiegen und bei strahlendem Sonnenschein bis Oedelsheim mitgefahren. Den beteiligten 50 Personen blieb diese Floßfahrt noch lange in guter Erinnerung.

Nachdem die Junggesellenvereinigung Geismar im Jahr 1987 das Monopol auf die Ausrichtung der Kirmes in Geismar aufgegeben hatte, richtete, nach der Freiwilligen Feuerwehr Geismar, auch der Schützenverein seine erste Kirmes aus.

Im Jahre 1990 verstarb, viel zu früh, der langjährige Kassierer, der Schützenbruder Walter Henkel, dem der Verein sehr viel zu verdanken hatte. Bis kurz vor seinem Tode hatte er sich noch aktiv an der Modernisierung und Renovierung des Schützenhauses beteiligt.

Im gleichen Jahr wurde der langjährige Vorsitzende Hermann Schoppe zum Ehrenmitglied des Unterkreises Garte Mackenröder-Spitze ernannt. Hiermit wurde seinem unermüdlichen Einsatz bei der Planung des Schützenhausumbaus und der Überdachung der Schießbahn Rechnung getragen.

Ebenfalls in das gleiche Jahr fiel das 25jährige Bestehen der Damenabteilung im Verein. Dieses Jubiläum wurde nur im kleinen Kreise gefeiert. Es wurde ein Pokalschießen veranstaltet, zu dem die Damenmannschaften des Unterkreises eingeladen wurden. Die Siegerehrung fand unter Beteiligung von etwa 70 Personen im Schützenhaus statt.

Auf vielfachen Wunsch wurde Himmelfahrt 1991 eine längere Ausfahrt veranstaltet. 50 Mitglieder mit Angehörigen fuhren 3 Tage ins Altmühltal, nach Altessig. Das Kloster Weltenburg und die Befreiungshalle wurden u.a. besichtigt. Eine Schifffahrt durch den Donaudurchbruch stand auch auf dem Programm. Mit den Klosterschützen Weltenburg wurde ein Freundschaftsschießen veranstaltet. Auch diese Ausfahrt hinterließ viele schöne Erinnerungen. Im Jahre 1992 fand durch die Weltenburger ein Gegenbesuch in Geismar statt.

Auf der Jahreshauptversammlung 1993 legte Hans-Werner Kompart aus Gesundheitsgründen sein Amt als 1. Vorsitzender nach 17 Jahren Vorstandsarbeit nieder. Ihm wurde von der Ortsbürgermeisterin Gerda Fischer noch eine nicht alltägliche Ehrung zuteil. Der Ehrenteller des Ortsrates, für sein Wirken um den Zusammenhalt der Geismarer Vereine wurde ihm überreicht. Zum Nachfolger wurde Werner Jacobi gewählt.

Im Jahr 1994 wurde die Schützenschwester Gisela Kompart für 20jährige Tätigkeit als Unterkreis-Damenleiterin beim Ausscheiden aus diesem Amt zur Ehrendamenleiterin des Unterkreises Garte-Mackenröderspitze ernannt.

1995 richtete der Verein zum zweiten Mal die Kirmes aus, was sich noch mehrmals wiederholen sollte.

Als 1. Vorsitzender konnte Hans-Werner Kompart 1996 noch einmal für ein Jahr gewonnen werden. Er gab das Amt im nächsten Jahr an Heinrich Goebel ab, der es bis 2006 ausführte.

Während seiner Amtszeit wurden umfangreiche Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt. So wurde 1999 ein neuer Fußboden in der Küche eingebaut und neue Küchenmöbel angeschafft, 2002 und 2003 das Schießbahndach neu gedeckt. Auch wurde im Aufenthaltsraum eine neue Deckenverkleidung eingebaut.

Im Jahr 1998 wurde der Schützenbruder Klaus Traxler für langjährige Tätigkeit als Unterkreis-Jugendleiter beim Ausscheiden aus diesem Amt zum Ehrenjugendleiter des Unterkreises Garte-Mackenröderspitze ernannt.

Begründet durch Satzungsänderungen des Deutschen Schützenbundes, Niedersächsischen Sportschützen Verbandes und Kreisschützenverbandes Göttingen wurde 1999 eine Satzungsänderung erforderlich, durch die auch die damalige Sportschützenabteilung aufgelöst wurde.

Mehrere Mitglieder Geismarer Vereine gründeten 1998 den Kulturverein Geismar dem im Folgejahr der Beitritt des Schützenvereins folgte. Der Kulturverein ist u.a. der Organisator des regelmäßig wiederkehrenden Altdorffestes bei dem auch der Verein immer mit einer eigenen elektronischen Trainingsanlage vertreten ist.

Im Jahr 2000 wurde eine neue Königskette bei der Goldschmiede Hettenhausen-Krüger, nach einem Entwurf des Schützenbruder Dr. Wolfgang Seidl, in Auftrag gegeben worden. Die neue Königskette wurde beim Königsball feierlich übergeben. Die Münzen für die Königskette wurden von Ewald Schulze auf der Jahreshauptversammlung gestiftet. Die Arbeitskosten wurden durch Spenden gedeckt.

120 Jahre nach der Gründung trat der Verein im Jahr 2004 der Bürger-Schützen-Gesellschaft von 1392 Göttingen e.V. bei.

Thomas Behrens wurde 2006 als 1. Vorsitzender gewählt. Die alte Königinnenkette wurde 2007 durch ein Brustschild aus Holz mit aus Silber gearbeitetem Vereinswappen ersetzt, da sie mittlerweile sehr groß geworden war.

Nach 18jähriger Vorstandsarbeit beendete Christa Goebel im Jahr 2007 ihre Tätigkeit als Kassiererin. Sie erhielt als Anerkennung ihrer aufopferungsvollen Arbeit für den Verein einen Zinnteller mit Vereinswappen.

Im Jahr 2009 wurde konnte das 125. jährige Vereinsbestehen gefeiert werden. Zusammen mit dem MTV Geismar 1898 e.V. und dem RSV Göttingen 05 e.V. wurde ein Festwochenende vom 19. bis 22. Juni 2009 ausgerichtet. An diesem Wochenende richtete der Schützenverein am Sonntag das 41. Unterkreisschützenfest aus. Im Anschluss einen kurzen Kommers zum Vereinjubiläum und der UK-Königsprokalamation fand ein großer Festumzug durch Geismar statt. Der Verein konnte wieder zahlreiche Schützenvereine vom Unterkreis Garte-Mackenröderspitze und der Bürger-Schützen-Gesellschaft, sowie die geismarer Ortsvereine begrüßt werden, insgesamt 30 Vereine und 5 Spielmannszüge.

Am Anfang des Jubiläumsjahres hatte der Verein folgende Mitgliederstruktur:

 

 

weiblich

männlich

 

7 bis 14 Jahre  

0

0

 

15 bis 18 Jahre 

0

2

 

19 bis 26 Jahre

0

2

 

27 bis 40 Jahre

1

7

 

41 bis 60 Jahre

9

20

 

> 60 Jahre  

14

26

Unter diesen 81 Mitgliedern sind auch 8 Ehrenmitglieder.

2010 konnte der Verein erstmal die BSG Schützenkönigin stellen, Irmgard "Irmchen" Hampe.

Im Jahr 2010 konnte eine neue Jugendschützenkette angeschafft werden. Die alte Jugendkette war bereits sehr groß und schwer, somit auch sehr reparaturanfällig. Der Schützenbruder Dr. Wolfgang Seidl stiftet dazu 30 alte Silbermünzen. Aus diesen Münzen wurde die Halskette erstellt.

Am Ende des Jahres zeichnete es sich ab, dass der Vorstand an der Jahreshauptversammlung 2011 wieder umgebildet werden musste. Da keine zusätzlichen Schützenbrüder und -schwestern gefunden wurden, um die offenen Vorstandsposten zu besetzen, wurde eine Satzungsänderung vorbreitet.

An der Jahreshauptversammlung 2011 wurde die neue Satzung einstimmig angenommen. Dadurch verkleinerte sich der Vorstand um 2 Posten. Zukünftig übernimmt der Schießsportleiter die Vertretung des Vorsitzenden bei dessen Abwesenheit, des weiteren gibt es auch keinen 2. Schriftführer mehr.

Auch im Jahr 2011 konnte der Verein mit Brigitta Wagener-Brandt wieder die BSG Schützenkönigin stellen.

Im Jahr 2013 wurde von den Damen des Vereines beschlossen eine neue Königskette anzuschaffen. Die Finanzierung konnte nur durch Spenden der Damen gesichert werden. An der Jahreshauptversammlung 2014 konnte Gisela Kompart als amtierende Vereinskönigin die neue Kette vorstellen. Sie wurde ab da sofort getragen.

Im Jahr 2014 wurde dann Brigitta Wagener-Brandt zum zweiten Mal BSG-Königin. Ihr zur Seite standen noch zwei weitere Schützenschwestern unseres Vereines: Kronprinzessin Martina Soppa, Prinzessin Gisela Kompart. Abgerundet wurde das sehr gute Abschmeiden des Schützenvereines durch Uwe Kompart, er wurde Kronprinz.

An der Jahreshauptversammlung 2014 wurde beschlossen, dass die Luftgewehrhalle saniert werden soll. Ein Grund war u.a. die Einwendung des Finanzamtes Göttingen, dass der Schützenverein zu viele Gelder zurückgelegt hatte, ohne diese Zweckzubinden. Mit einer Frist von 2 Jahren, wurde der Verein aufgefordert, die Gelder ausszugeben, ansonsten würde dem Schützenverein die Gemeinnützigkeit aberkannt. Unter der Federführung vom 1. Vorsitzenden Thomas Behrens und dem stellvertr. Schießsportleiter Nils Fink wurde die Planung und der Bau begonnen.

Im Januar 2015 konnte bereits der 1. RWK LG Auflage in der neuen Luftgewehrhalle ausgetragen werden. Im Jahr 2015 wurden dann noch die KK Scheibenzuganlagen erneuert, nur die Motoren mit deren Steuerung blieben die alten.

Die Einweihung der neuen KK Stände wurde zusammen mit dem 50 Bestehen der Damenabteilung im Juli 2015 gefeiert. Hierzu wurde wieder ein Freundschaftsschießen mit den Vereinen des Unterkreises Garte-Mackenröderspitze und der Bürger Schützen Gesellschaft veranstaltet. Die erste Bewährungsprobe hatte der KK Stand aber bereits im Mai, bei der Ausrichtung des UK-Pokalschießens, erfolgreich gemeistert. Erstmals konnte der Verein dabei den UK König in der Schützenklasse stellen. Dr. Alexander Suhr wurde diese Würde beim UK Fest in Ebergötzen zuteil.

Im April 2015 verstarb plötzlich und unerwartet der ehemalige 1. Vorsitzende Hans-Werner Kompart. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender und Schriftführer, zusammen fast 25 Jahre hatte er sehr viel Kraft und Zeit für in die Modernisierung und Erweiterung des Schützenhauses, des Schießstandes und der Küche investiert.

Im gleichen Jahr verstarb auch noch unserer Ehrenmitglied Ewald Schulze, der während seiner 60jährigen Mitgliedschaft fast alle Schützen- und Königsscheiben, die in dieser Zeit vom Verein ausgeschossen wurden, gemalt hatte.

Beiden Schützenbrüdern verdankt der Verein sehr viel und wird ihre Andenken stets in Ehren halten.

Ebenfalls im Jahr 2015 konnte nach 3 Jahren ohne Schützenjugend wieder ein Jugendkönig ausgeschossen werden. Hendrik Reinecke konnte die Würde am Königsball erringen. Dieser Königsball stand aber unter keinem guten Stern. Ende August ereignete sich im Gasthof Zur Linde ein folgenschwerer Wasserrohbruch und der Ball musste kurzfristig um 1 ½ Monate auf Ende Oktober verschoben werden.

Zusammen mit dem Königsball wurde in diesem Jahr auch das 50. Bestehen der Damenabteilung gefeiert. Der Verein ist besonders Stolz zu diesem Jubiläum noch 4 der 5 Gründungsdamen ehren zu können, Gisela Kompart, Jutta Nullmeier, Brigitta Wagener Brandt und Marianne Böning. Hier ist die Chronik der Damenabteilung.

Auch im Jahr 2016 wurde das „Königswochenende“ wieder gesplittet. Am 1. September-Wochenende wurde das alte Königshaus abgeholt. Anschl. fand dann das traditionelle Königsschießen im Schützenhaus statt. Der Königsball und das Königsfrühstück wurden wieder auf dem traditionellen 2. September-Wochenende im Restaurant Zur Linde veranstaltet.

Im Jahr 2018 wurde Hendrick Reinecke zum Kreisverbandsjugendkönig proklamiert.

Im gleichen Jahr wurde Lisa Maschke zur BSG-Königin gekürt. Gisela Kompart wurde BSG-Prinzessin.

Im Juni 2018 wurde Markus Reinecke auf dem 50. Schützenfest des Unterkreis Garte-Mackenröderspitze zum Alterskönig gekürt.

Im Mai 2019 wurde Gisela Kompart zur BSG-Königin gekürt. Andreas Heese wurde BSG-Prinz.

Erstmals wurde in diesem Jahr der Vereinskönigsball nicht in Geismar gefeiert, sondern im Schützenhaus der BSG Göttingen. An diesem Abend wurden die Gründungsdamen der Damenabteilung, Gisela Kompart, Jutta Nullmeier, Brigitta Wagener Brandt, zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Die Jahre 2020 und 2021 standen ganz im Zeichen von Corona! Alle Veranstaltungen, mit Ausnahme der Jahreshauptversammlung 2020 mussten abgesagt werden, da durch die Pandemie alles zum Erliegen kam. Im Sommer 2020 konnte noch einmal für kurze Zeit das Training aufgenommen werden. Aber im Herbst wurde dann wieder das gesamte öffentliche Leben wegen der Corona Pandemie heruntergefahren und somit musste auch der Betrieb im Schützenhaus ruhen.

Im Juni 2021 war es dann wieder soweit, erst konnte das Training unter großen Auflagen wieder aufgenommen werden. Dann, Ende September, konnte auch eine kleine Königsfeier ausgerichtet werden. Der Verein traf sich dazu im Schützenhaus Geismar. Es gab eine kleine Feier mit Königsessen. Anschl. wurde dann noch das neue Königshaus ausgeschossen. Auch das Königsfrühstück konnte durchgeführt werden.

 

Stand: 17.10.2021