Gründungsprotokoll
Vielseitig ist der Wunsch laut geworden, dass man in hiesiger Gemeinde
einen Schützenverein gründen möge.
In Folge
dessen treten die Unterzeichneten zusammen, um das Nähere zu beraten,
wie dem obigen Wunsche entsprochen werden kann.
Als
Grundbedingungen des anzustrebenden Schützenvereins sind folgende ins
Auge zu fassen:
1. Der
Zweck ist, durch regelmäßig stattfindende Übungen der Mitglieder im
Scheibenschießen, zur Ausbildung und Ausbreitung des Schützenwesens
beizutragen.
2. Nur
Personen, welche guten Rufs sind, das 20. Lebensjahr überschritten, und
dabeider durch Ballotement stattfindenden Abstimmung 2/3 der abgegebenen
Stimmen für sich haben, dürfen als Mitglieder aufgenommen werden.
3. Es
wird ein mäßiger monatlicher Beitrag erhoben; die nach der Gründung des
Vereins eintretenden Mitglieder haben ein nicht zu niedriges
Eintrittsgeld zu entrichten.
4.
Zunächst monatlich kommen die Mitglieder an einem noch näher zu
bestimmenden Tage im Vereinslokal zusammen, um die Interessen des
Vereins zu beraten.
5. Mit
der Entwerfung der Statuten ist eine geeignete Person zu beauftragen.
6. Über
die vom Verein zu veranstaltenden Vergnügungen hat die
Generalversammlung zu entscheiden.
7. Als
Stiftungstag gilt der 17. August des Jahres, alle vor diesem Tage
beigetretenen Mitglieder gelten als Gründer.
Geismar, den 27. Juli 1884.
1. Carl
Brinckmann 2. Heinrich Kranz
3. Heinrich
Martin 4. Heinrich Meyer
5. Wilhelm
Hecke 6. Heinrich Köwing
7. Adolf
Kerll 8. August
Bornemann
9. Heinrich Köwing aus
Göttingen 10. Ernst Kantelhardt
11. Adolf
Schoppe 12. Adolf Weihe
13. Louis
Kantelhardt 14. August Kompart
Schützenverein Germania Geismar von 1884
In den
Jahren um 1880 wurde immer wieder in der Gemeinde laut, man möge einen
Schützenverein gründen. Aber dieses wurde von einem Jahr zum anderen
verschoben, bis es im Jahre 1884 dem Amtsschreiber Carl Brinckmann
gelang, mit 14 Geismaranern einen Schützenverein in unserer Gemeinde zu
gründen. Dieses geschah in der Gastwirtschaft Grebe (Gasthaus zur Linde)
am 27.7.1884, wie aus dem Gründungsprotokoll zu entnehmen ist. Es wurde
ein provisorischer Vorstand gewählt, dem 3 Personen angehörten: Carl
Brinckmann als "Präses", Ernst Kantelhardt als "Vice-Präses" und Adolf
Kerll als "Schriftführer".
An das
Königliche Amt wurde ein Schreiben mit folgendem Wortlaut gerichtet:
Dem
Königlichen Amt beehren wir uns, hier die Statuten des neugegründeten
Schützenvereins "Germania" in doppelter Ausfertigung mit der
gehorsamsten Bitte zu überreichen, dem Verein die erforderliche amtliche
Genehmigung zu erteilen. Der provisorische Vorstand des gedachten
Vereins besteht aus dem Schreiber Carl Brinckmann als Präses, dem
Zimmermann Ernst Kantelhardt als Vice-Präses und dem Tischler Adolf
Kerll als Schriftführer.
Geismar, den 7. Dezember 1884.
Der Vorstand des Schützenvereins "Germania"
Carl
Brinckmann, provisorischer Präses.
Das Königliche Amt in Göttingen ließ nicht lange auf die Beantwortung
warten und gab am 18. Dezember 1884 bereits Nachricht mit folgendem
Schreiben:
Mit
Bezugnahme auf den beim Königlichen Amt hieselbst eingereichten und dort
abgegebenen Antrag, betreffend einen in Geismar zu gründenden
Schützenverein, werden Sie zu einer Anzeige aufgefordert, wo die
regelmäßigen Schießübungen des Vereins stattfinden sollen. Dabei ist
eine Zeichnung einzureichen, aus welcher die Belegenheit des
Schießstandes, sowie der daran grenzenden Grundstücke und nahe belegener
Wege genau ersichtlich sein muss. Außerdem ist näher anzugeben, in
welcher Weise die Aufsicht bei den Schießübungen geführt wird, welche
Vorkehrungen zur Sicherheit des Scheibenanzeigers getroffen werden und
wer die Verantwortlichkeit beim Schießen übernimmt.
Königliche Polizei-Direktion
In den
nun folgenden Versammlungen wurden Besprechungen über den Ort des
Schießstandes geführt. Alle Mitglieder einigten sich auf das Gelände an
der Unteren Dorfstraße am alten ehemaligen Maschinenschuppen. Doch
dieser Plan wurde wieder fallen gelassen. Man beschloss, den Schießstand
am Waldesrand anzulegen, am Helmsgrund.
Im Jahre
1885 wurden die ersten Schießübungen abgehalten und am 28. August 1885
das erste Stiftungsfest mit einem Schießen gefeiert. Es wurde
beschlossen, Preise im Wert von 10 Mark für 6 Gewinne und 5 Mark für ein
Fass Bier der Kasse zu entnehmen. Nach dem Schießen fand ein gemütliches
Beisammensein statt.
Am 1.
Januar 1886 veranstalteten die Schützen ihr erstes Kränzchen. Der Beginn
wurde auf 6 Uhr festgesetzt, sowie 2 Mann Musik bestellt und ein
Eintrittsgeld von 50 Pfennig erhoben. Dieses Kränzchen hatte einen guten
Anklang gefunden, es fand am 13. Februar ein zweites statt.
In dem
nun folgenden Sommer fanden die ersten regelmäßigen Schießübungen statt.
Die Patronen wurden selbst hergestellt, zu einem Kostenpreis von 5
Pfennig.
Das
Abschießen führte der Verein am 16. Oktober durch. Ein Hammel wurde
ausgeschossen, den man in vier Preise aufteilte: eine Hinterkeule,
Vorderblatt, Eingeweide und Fell. Das übrige Fleisch, sowie ein
Schweinebraten von 20 Pfund, wurden beim gemütlichen Abendessen
verzehrt. Der Hammel wog 100 Pfund und kostete 20 Mark, der
Schweinebraten 12 Mark.
Im Jahre
1889 beschlossen die Mitglieder, eine neue Büchse zu kaufen. Jedes neu
aufgenommene Mitglied musste ein Eintrittsgeld von 6 Mark zahlen und ein
Eintrittsbier von 20 Litern entrichten.
1891
unternahm der Verein seinen ersten Ausflug nach Hann.-Münden. Im August
1894 fand das 10jährige Bestehen des Vereins statt. Es wurde nur im
internen Rahmen gefeiert. Die Schützen marschierten mit Musik vom
Schießstand zum Vereinslokal "Zur Linde" und feierten mit geladenen
Gästen. Zu ihnen gehörten der Bauermeister Zimmermann, Fritz
Schachtebeck und die Lehrer Hanker, Diederich und Hastedt.
Am 27.
September 1896 übernahm das langjährige Ehrenmitglied Heinrich Kompart
sein erstes Amt als Sicherheitsposten auf dem Schießstand am Walde.
In der
Generalversammlung am 2. Mai 1897 hatte der Verein den ersten Überschuss
von 50,85 Mark zu verzeichnen. Dieser Betrag wurde bei der Spar- und
Darlehnskasse verzinslich angelegt.
Im Jahre
1899 wurde zum ersten Mal über die Anschaffung einer Fahne gesprochen.
Sie sollte zum 15jährigen Bestehen angeschafft werden. Sie wurde aber
mit 17 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Daraufhin drohte der Präsident mit
seinem Rücktritt, falls der Verein sich nicht innerhalb eines Jahres
eine Fahne anschaffen würde. Aus diesem Grund fand in der nächsten
Versammlung nochmals eine Abstimmung statt. Sie brachte eine
Stimmengleichheit: 16 gegen 16. Aber der Schriftführer Ferdinand Bohne
konnte mehrere Stimmzettel feststellen, die von einer Hand geschrieben
waren. So musste die Wahl nochmals erfolgen. Jetzt lautete das
Abstimmungsergebnis 20 für ja und 12 für nein. Die gewählte "Fahnen-Commision"
Heinrich Windhausen I, Ernst Semmelroggen und Ernst Kaufmann bestellten
dann bei der Firma Tribian aus Hann.-Münden eine Fahne nach Entwurf. Der
Anschaffungspreis betrug 400 Mark. Auf der Rückseite der Rechnung findet
man einen handschriftlichen Garantieschein. Die Fahne wurde am 10. Juni
1900 geweiht. Die ganze Gemeinde feierte mit dem Verein am 10., 11. und
17. Juni dieses Fest. Im Jahre 1903 ging der gesamte Verein geschlossen
nach Göttingen und ließ sich auf einem Vereinsbild verewigen.
Das
25jährige Stiftungsfest wurde am 13., 14. und 21. Juni 1909 gefeiert.
Die jungen Mädchen der Gemeinde banden vor dem Fest die Girlanden, mit
denen sie das Dorf zum Fest schön schmückten. Der Festumzug stellte sich
Hinterm Dorfe (jetzt Kiesseestraße) auf. Es ging über die Hauptstraße,
Kerllsgasse, Bachstraße (Im Kolke), über den Gänseplan und die
Mitteldorfstraße zum Festplatz auf dem Thie.
Nach dem
Fest trat der Präsident Adolf Kerll, der 25 Jahre den Verein geleitet
hatte, von seinem Amt zurück. Der Verein hat ihm viel zu verdanken. Der
neue Präsident wurde Ferdinand Bohne, er leitete den Verein bis 1914.
Unter seiner Leitung trat der Verein im Jahre 1911 dem Deutschen
Schützenbund bei.
Der nun
folgende Präsident Fritz Theune hatte die schwere Aufgabe, den Verein in
den Jahren 1914 bis 1918 zu leiten.
Im Jahre
1919 begann das Vereinsleben wieder lebhafter zu werden. 1922 traten
dann auch die späteren Vorsitzenden Gustav Meyer und Hermann Köller in
den Schützenverein ein. Es folgte nun die allgemein schlechte Zeit der
Geldabwertung. Die Monatsbeiträge im September 1922 betrugen 50 Mark, im
März 1923 100 Mark und im Mai stiegen sie auf 1500 Mark. Erst im Januar
1924 wurde wieder 1 Mark erhoben.
Auf der
Versammlung vom 18. November 1923 wurden die Mitbegründer des Vereins,
August Kompart und Heinrich Martin, zu Ehrenmitgliedern ernannt, ebenso
August Kaller.
Zum
Abschießen 1927 wurde der König zum ersten Mal mit einem Kleinod
ausgezeichnet. Dieses wurde vom Schützenbruder August Borchers in
aufopferungsvoller Arbeit entworfen und vom Juwelier Schügl in Göttingen
angefertigt. Gustav Meyer konnte als erster dieses Kleinod tragen.
Auf Grund
der politischen Änderungen, die seitens der Machthaber auch bis in die
Vereine vorgetrieben wurden, trat Fritz Theune auf der Versammlung vom
17. Februar 1934, nach 20jähriger Tätigkeit als Präsident, aus dem
Verein aus. Der neue "Vereinsleiter" wurde Gustav Meyer.
Am 26.
August 1934 feierte der Schützenverein sein 50jähriges Stiftungsfest. In
den nun folgenden Jahren stand auch der Schießsport immer mehr unter der
Kontrolle der politischen Macht, bis er bei Kriegsende ganz zum Erliegen
kam.
Jungschützenclub Geismar von 1924
Das
Kleinkaliberschießen wurde nach dem ersten Weltkrieg zu einer in allen
Ländern weitverbreiteten Sportart. Zur Ausübung genügten einfache
Schießstandanlagen. In den schon bestehenden Schützenvereinen war man
damals nicht besonders beeindruckt vom KK-Schießen; man sagte als
Ablehnung einfach: "Es knallt ja gar nicht". Aber es gab auch einige
sportliche Schützen, die nicht so dachten und dieses schöne, kleine
Sportgewehr als vorteilhaft für die Jungschützen erachteten. So wurde
das Kleinkalibergewehr zur idealen Sportwaffe für die Jugend. Der
Anschaffungspreis lag sehr niedrig und die Munition, eine
Randfeuerpatrone 5,6 mm mit Weichbleigeschoß, kostete damals 1,5
Pfennig.
Die
erzieherische Kraft des Schießsports, sein dauernder Anreiz zur
Selbstprüfung, machten diesen zu einer sehr zu empfehlenden Art von
Jugendpflege und zu einer wertvollen Ergänzung anderer Sportarten. Der
Schießsport fördert ganz besonders den Ordnungssinn und verlangt von
jedem Schützen kameradschaftliches Einordnen in ein größeres Ganzes.
Viele
ältere Schützenbrüder fanden für die Jugend und für die
jugendpflegerische Arbeit keine Zeit und oft auch kein Verständnis. In
Geismar führte dieses im November des Jahres 1924 zur Gründung des
"Jungschützen-Clubs Geismar". Eine Reihe junger Geismaraner hatten sich
zusammengeschlossen mit dem Ziel, besonders den Kleinkalibersport zu
pflegen. August Borchers, Hauptstraße, Mitglied im Schützenverein
"Germania", wurde Verbindungsmann beider Vereine und Betreuer des
neugegründeten Jungschützen-Clubs.
Zum
ersten Vorsitzenden des Vereins wählte man den leider schon früh
verstorbenen Schützenbruder Hermann Schoppe, Lindenstraße (jetzt
Kiesseestraße), dem es schon in kurzer Zeit gelang, den
Jungschützen-Club unabhängig vom Schützenverein zu machen, wenn auch das
Verhältnis zwischen beiden Vereinen stets ein Gutes gewesen ist.
Zur
Sommerzeit wurde auf dem provisorisch errichteten Schießstand vor dem
Walde, links von der Pastorenlaube, geschossen. Im Winter stellte der
Gastwirt August Fickert, ehemals Gastwirtschaft "Drei Kronen", seine
Kegelbahn als Schießstand zur Verfügung. Im großen Saal der "Drei
Kronen" feierten die Jungschützen auch im November 1925 den ersten
Königsball. Mancher Geismaraner erinnerte sich noch lange an diese
schönen Stunden. Bei dem vorangegangenen Königschießen errang
Schützenbruder Heinrich Magerhans als erster die Schützenkönigswürde des
Vereins. Hieran kann man erkennen, dass sich der "Club" eher eine
Königskette gestiftet hat als der Schützenverein von 1884. Gewiss,
großen Wert konnte diese Kette noch nicht darstellen, da dem "Club" dazu
die Mittel fehlten, aber die jährlichen Schützenkönige beurkundeten
durch die gestifteten Anhänger ihre Würde. Nach dem zweiten Weltkrieg
ließ der Schützenverein von 1884 diese Kette zur Jugendkönigskette
umarbeiten und so zu einem ganz besonders schönen und wertvollen Zeugen
jener Jahre machen.
Mit
jugendlichem Eifer trainierte man alle erforderlichen Anschlagsarten:
liegend, kniend und stehend Freihand. Schon recht bald stellten sich
auch die ersten Erfolge ein. Die Jungschützen wurden zu vielen
Meisterschaften und Schützenfesten eingeladen und kamen immer mit guten
Erfolgen zurück. Besonders erwähnenswert ist jedoch der Sieg der
Jugendmannschaft beim Bezirksschützenfest in Northeim. Dieser Erfolg war
beachtlich, da hier die Jugend des ganzen südlichen Niedersachsens
geschossen hatte.
Neben dem
Schießsport pflegten die Jungschützen mit besonderem Interesse das
Wandern. Ohne eine große Wanderung wurde kein Jahr beschlossen. Von den
Ausflugszielen seien nur einige genannt: der Brocken im Harz, der Hohe
Meißner, die Klosterruine Walkenried und die Burg Greene. Eine der
letzten großen Wanderungen führte 150 km durch den Thüringer Wald: von
Oberhof über den Inselsberg, die hohe Sonne und die Wartburg nach
Eisenach.
Im Jahre
1929 feierten die Jungschützen das fünfjährige Bestehen ihres Vereins
mit einem größeren Königsball im Gasthaus "Drei Kronen". Bei dieser
Gelegenheit ließ der Verein ein Gruppenbild anfertigen.
Bei der
ständig wachsenden Mitgliederzahl reichte bald der Schießstand vor dem
Walde nicht mehr aus und man war gezwungen, eine neue Schießanlage zu
errichten. Nach längerem Suchen konnte das nicht gerade geeignete
Gelände an der Trift gepachtet werden. Hier befand sich ein über zwei
Meter tiefer Graben, den die Jungschützen mit viel Arbeit und Mühe mit
Schippe und Hacke einplanierten. Darauf wurde dann eine Schießanlage mit
vier Kleinkaliberbahnen errichtet. Nach vorangegangenen Wettkämpfen
konnte der Schießstand im Juni 1932 unter großer Beteiligung der
Gemeinde Geismar eingeweiht werden. Bei diesem großen Schützenfest waren
auch erstmals viele Schützenvereine aus dem damaligen Unterkreis
Göttingen vertreten. Ernst Kantelhardt, Mühlenweg (Kiesseestraße), war
der derzeitige erste Vorsitzende. Ihm zur Seite standen alle Mitglieder
des "Clubs", von denen besonders Walter Magerhans, Bachstraße (Im
Kolke), Walter Steinmetz, Philip Scheide, Heinrich Klie, Hauptstraße und
Wilhelm Pape genannt seien.
In den
folgenden Jahren pflanzten die Jungschützen längs der Schießanlage eine
Birkenallee, um den Spaziergängern einen schönen Anblick zu bieten.
Hierzu musste jedes Mitglied drei Baumlöcher ausheben. Auch bekam der
Vorgarten des Schützenhauses nach Westen einen Abschlusszaun mit einer
sehr schönen Eingangspforte. Garten- und Lampionfeste sollten den
Teilnehmern in steter Erinnerung bleiben. Ein kleiner Handwagen stand
immer bereit, um Überarbeitete oder solche, die ihr Maß zu voll genommen
hatten, nach Hause zu befördern.
Die
Folgezeit war angefüllt mit schießsportlicher und jugendpflegerischer
Arbeit. An vielen Meisterschaften und Schützenfesten nahm der
Jungschützen-Club teil. Als besondere seien genannt die Schützenfeste in
Offensen, Hedemünden, Barlissen, Niedernjesa, Friedland, Ossenfeld und
Beienrode. Vorsitzender des Vereins war in dieser Zeit Heinrich Klie,
Hauptstraße, der auch 1932 maßgeblich die Organisation des
Kreisschützenverband Göttingen beeinflusste und von 1935 bis 1968
Kreisvorsitzender war. Die Mitgliederzahl stieg von 35 auf fast 50 an.
Leider sahen nach Beendigung des zweiten Weltkriegs 22 Jungschützen ihre
Heimat nicht wieder.
Schützenverein Geismar 1884 e.V.
Die erste
Wiedergründungs-Versammlung fand am 22. Juli 1950 im Gasthaus zur Linde
statt. Es fanden sich Jung- und Altschützen zusammen, die den
"Schützenverein Geismar" neu gründeten. Zum ersten Vorsitzenden wurde
der Schützenbruder Hermann Köller gewählt.
Hermann
Köller hat für den nun wiedergegründeten Schützenverein unter großer
persönlicher Aufopferung viel geleistet. Ihm ist zu verdanken, dass das
ganze Vereinsinventar, Fahne, Urkunden und Akten über die
Nachkriegswirren gerettet wurde. In seiner Amtszeit wurde unser
Schützenhaus auf der Trift neu geplant und unter seiner Leitung mit
Hilfe aller Schützenbrüder der Bau begonnen.
Sein
Nachfolger im Amt wurde 1955 Heinrich Klie II, der auch an der Planung
des Schützenhauses maßgeblich beteiligt war und durch persönlichen
Einsatz hervortrat.
Das neue
Schützenhaus wurde 1957, verbunden mit einem Schützen- und Volksfest am
22., 23. und 24. Juni festlich eingeweiht. Zu diesem Fest wurde das
Festzelt im Garten neben der alten Kegelbahn der Gastwirtschaft "Zur
Linde" aufgeschlagen.
Für seine
besonderen Verdienste wurde Hermann Köller in der Jahreshauptversammlung
vom 3.9.1955 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihm zu Ehren hat der Verein
den "Hermann-Köller-Pokal" geschaffen, der in jedem Jahr einmal
ausgeschossen wird. Der erste Erringer dieses Pokals war der
Schützenbruder Dieter Scheide.
Zu einem
großen Schützen- und Volksfest gestaltete sich am 13., 14. und 15. Juni
1964 das 80jährige Stiftungsfest des Vereins, das mit der Geismaraner
Bevölkerung auf dem Königsplatz gefeiert wurde. Als Ehrengast war u.a.
der Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Prof. Dr. Jungmichel
vertreten. Ein historischer Festumzug, an dem drei Spielmannszüge, zwei
Blaskapellen, alle örtlichen Vereine und die Realgemeinde sowie viele
Abordnungen der umliegenden Schützenvereine teilnahmen, wurde
veranstaltet. Der Verein zählte in diesem Jahr 73 Mitglieder. Neben dem
König der Realgemeinde wurde auch ein Volkskönig proklamiert.
Anlässlich des 80jährigen Stiftungsfestes wurde von den Ehefrauen der
Mitglieder die Restauration der Vereinsfahne übernommen. Außerdem
stifteten sie dem Verein einen Tischbanner.
Am 23.
Deutschen Bundesschießen in Hannover, im Juli 1965, beteiligten sich 4
Junioren und 16 Schützen am Wettkampfschießen und an den
Festveranstaltungen.
Auf der
Generalversammlung vom 9. Januar 1965 wurden als erste
Schützenschwestern Marianne Böning, Bärbel Geisler, Jutta Möller
(Nullmeier), Gisela Opitz (Kompart) und Brigitta Wagener (Scheide) in
den Verein aufgenommen. In den folgenden Jahren konnten diese Damen
durch intensives Training die ersten sportlichen Erfolge erringen. Die
Schützenschwestern beschlossen 1966 aufgrund der guten Ergebnisse, eine
Schützenkönigin auszuschießen. Es wurde eigens eine Königskette von den
Schützenschwestern gestiftet. Brigitta Wagener wurde zur ersten
Schützenkönigin proklamiert.
Um das
sportliche Schießen noch besser ausüben zu können, wurden 1968 vier
automatische Scheibenzuganlagen gekauft und installiert. Die Einweihung
dieser Anlagen fand am 7. Juli 1968 unter Beisein des damaligen
Ortsbürgermeisters Hermann Kantelhardt und einiger Ratsherren statt.
Das
85jährige Stiftungsfest wurde im Gründungslokal "Zur Linde" zusammen mit
Abordnungen der Geismarer Vereine im Jahr 1969 gefeiert. Ferner erfolgte
in diesem Jahr der Beitritt zum Fachverband Schießsport, der Mitglied im
Landessportbund Niedersachsen ist.
Durch die
bauliche Erschließung des Geländes rund um die Schießanlage, musste
zwangsläufig auch der Schießstand den baupolizeilichen Vorschriften
angepasst werden; dabei waren die Schießbahnen schallhemmend zu
überdachen. Diese Arbeiten wurden unter der umsichtigen Leitung der
Schützenbrüder Manfred Geisler und Walter Henkel, sowie unter Mitwirkung
vieler fleißiger Schützenbrüder im Laufe des Jahres 1973 fertig
gestellt. Anfang 1974 wurde mit dem Ausbau des Schützenhauses begonnen.
Im Juli wurden die Bautätigkeiten mit einer kleinen Einweihungsfeier
beendet. In der etwa 3jährigen Bauzeit wurden von einzelnen Mitgliedern
bis zu 800 Arbeitsstunden erbracht. Zu nennen sind hier in erster Linie:
Walter Henkel, Dieter Böning, Peter Nullmeier, Hans-Werner Kompart und
Walter Körner. Nicht zu vergessen Horst Müller, Dieter Scheide, Hermann
Scheide, Helmut Kantelhardt jun., Heinrich Peuster, Heinrich Goebel und
Ewald Schulze.
Während
der Um- und Anbauphase war an eine Durchführung des Schießbetriebs nicht
zu denken, da sowohl der Luftgewehrstand als auch der Kleinkaliberstand
nicht nutzbar waren. Selbst das Königschießen im Jahre 1972 wurde auf
dem Stand des Schützenvereins Grone 09 durchgeführt. Die Schützenkönige
1973 wurden dann auf einem provisorisch errichteten Stand in der neuen
Halle ausgeschossen. Erst 1974 normalisierte sich der Schießbetrieb
wieder.
Das
90jährige Stiftungsfest wurde am 24. und 25. August 1974 unter
Beteiligung vieler Abordnungen befreundeter Schützenvereine und der
Geismarer Vereine auf dem Saal der Gaststätte "Drei Kronen" gefeiert.
Auf einen Umzug wurde verzichtet. Es wurde jedoch ein umfangreiches
Schießprogramm durchgeführt. Ein Volkskönig und der König der
Realgemeinde konnten auch proklamiert werden.
1975
wurden erstmals Kontakt zur Zellerfelder Schützengesellschaft
aufgenommen. Es wurde ein Freundschafts-Vergleichschießen durchgeführt,
was bis 1990 jährliche Wiederholung fand.
Seit 1975
entwickelte sich der Schießsport kontinuierlich aufwärts. So war die
Beteiligung an der Kreismeisterschaft 1976 mit 21 Starts sehr gut. Die
Mannschaft der Schützenklasse konnte beim Wettkampf 60 Schuss liegend im
gleichen Jahr einen neuen Kreisrekord aufstellen und ihn ein Jahr später
selber wieder überbieten. Auch waren gute Erfolge bei verschiedenen
Pokalschießen zu verzeichnen. Die Entwicklung des Mitgliederstandes war
auch positiv. Der Verein hatte im Januar 1977 126 Mitglieder.
Auch der
gesellige Teil kam nicht zu kurz. Es wurden Familiennachmittage am
Kieferhölzer Teich im Harz veranstaltet, an die sich alle gerne
erinnerten. Auch die Himmelfahrtswanderungen, an denen sich ganze
Familien beteiligten, wurden zum festen Bestandteil des Terminkalenders.
Auf Grund
des großen Trainingsandrangs wurde 1978 ein zweiter Übungstag
eingeführt. Die Jugendarbeit im Verein wurde ausgebaut. Ende 1979 bekam
das Schützenhaus und der Anbau einen neuen Außenputz. Das Grundstück
unterhalb des Schützenhauses wurde dem Verein von der Stadt Göttingen
verpachtet.
Bei den
Schützenschwestern zeichneten sich bei den Kreismeisterschaften 1979
erste größere Erfolge ab. Die Mannschaften belegten mit dem Luftgewehr
den 3., Standardgewehr und 60 Schuss liegend den 2. Platz. Gisela
Kompart konnte sich sowohl 1979 als auch 1980 mit einem 1. Platz bei der
Kreismeisterschaft Luftgewehr für die Teilnahme an der
Landesmeisterschaft qualifizieren. 1979 begannen die ersten Schützen des
Vereins mit dem Training in den Disziplinen Standard- und Sportpistole.
Bei den Kreismeisterschaften 1980 konnte in beiden Disziplinen der 3.
Platz belegt werden.
Durch
Anregung des Sportamtes der Stadt Göttingen kam es 1980 zur
Kontaktaufnahme mit einem Schützenverein der Partnerstadt Cheltenham.
Eine Abordnung dieses Vereins weilte vom 29.8. bis 5.9. in Göttingen.
Der Besuch wurde im folgenden Jahr erwidert.
Zusammen
mit der Kreisgebietsreform und der Neugliederung der Gemeinden konnten
die Schützenvereine ihre Sportschützen nicht mehr direkt dem Fachverband
Schießsport melden. Vielmehr wurde im Jahre 1981 im Verein eine
Sportschützenabteilung gegründet. Ihr schlossen sich rund 100 Mitglieder
an. Die Sportschützen des Vereins wurden im Januar 1983 über den
Stadtsportbund Göttingen ordentliches Mitglied im Landessportbund
Niedersachsen.
Die
Kreismeisterschaft 1981 brachte mehrere Erfolge für die weibliche
Juniorenmannschaft. In den Disziplinen Luftgewehr, Standardgewehr und 60
Schuss liegend wurden vorderste Plätze belegt. Ulrich von
Eichel-Streiber konnte sich in der Disziplin Standardpistole für die
Landesmeisterschaft qualifizieren. 1982 erreichte als erste Schützin des
Vereins Birgit Kurth in dieser Disziplin und mit der Luftpistole die
Qualifikation zur Landesmeisterschaft. Die weibl. Junioren schnitten
ebenfalls wieder gut ab.
Auch das
Jahr 1983 brachte beachtliche Erfolge. In diesem Jahr waren es schon 6
Teilnahmen an der Landesmeisterschaft. In der Altersklasse
Standardgewehr: Siegfried Petras; Jugendklasse Luftpistole: Axel Unger;
Damenklasse Luftpistole: Birgit Kurth und Helga von Eichel-Streiber;
Schützenklasse Standardpistole: Klaus Traxler; Juniorenklasse
Sportpistole: Axel Unger. Durch sein gutes Abschneiden bei der
Landesmeisterschaft Luftpistole qualifizierte sich Axel Unger an den
Deutschen Meisterschaften in München, wo er einen guten mittleren Platz
belegte.
Vom 29.
Juni bis 1. Juli 1984 feierte der Verein sein 100jähriges Stiftungsfest
mit der Weihe einer neuen Fahne, in Verbindung mit dem Schützenfest des
Unterkreises Garte Mackenröder-Spitze, unter sehr großer Beteiligung der
Unterkreis- und Kreisvereine, sowie der Geismarer Vereine und der
Bevölkerung in einem 1000 Personen fassenden Festzelt, auf einem
provisorischen Festplatz im Bruche.
Ein
großer Festzug mit 10 Kapellen und 70 Vereinen wurde organisiert.
Geismar hatte lange Zeit nicht mehr ein so großes Fest erlebt. Es ist
allen Beteiligten noch lange in Erinnerung geblieben.
Eine neue
Fahne wurde angeschafft zum Preis von 4000 DM. Diese Ausgabe wurde
nötig, da eine Restauration der alten, 1900 angeschafften Fahne, genau
so teuer gekommen währe wie die Anschaffung der neuen.
Am Anfang
des Jubiläumsjahres hatte der Verein folgende Mitgliederstruktur:
weiblich männlich
7 bis 14 Jahre
1 8
15 bis 18 Jahre
1 12
19 bis 21 Jahre
3 5
22 bis 25 Jahre
3 5
26 bis 35 Jahre
9 14
36 bis 50 Jahre
18 38
51 bis 60 Jahre
2 14
über 60 Jahre
- 21
Unter
diesen 154 Mitgliedern waren auch 10 Ehrenmitglieder.
Auf der
Jahreshauptversammlung 1985 übernahm der damalige Schriftführer
Hans-Werner Kompart das Amt des 1. Vorsitzenden von seinem Vorgänger
Helmut Vespermann jun.. In seine Amtszeit fiel dann auch der Einbau der
Theke im Schützenhaus und die gründliche Renovierung des Hauses. Auch
der Ausbau des Schießstandes, einschließlich Bau des Waffen-Bunkers und
Treppe zum Boden ist sein Verdienst. Viele Stunden hat er allein und mit
verschiedenen Schützenbrüdern seine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt.
Am 17.
Juni 1988 wurde nach langer Zeit wieder einmal ein Vereinsausflug
veranstaltet. Mit dem Bus ging es bis Weissehütte an der Weser. Dort
wurde auf ein Floß umgestiegen und bei strahlendem Sonnenschein bis
Oedelsheim mitgefahren. Den beteiligten 50 Personen blieb diese
Floßfahrt noch lange in guter Erinnerung.
Nachdem
die Junggesellenvereinigung Geismar im Jahr 1987 das Monopol auf die
Ausrichtung der Kirmes in Geismar aufgegeben hatte, richtete, nach der
Freiwilligen Feuerwehr Geismar, auch der Schützenverein seine erste
Kirmes aus.
Im Jahre
1990 verstarb, viel zu früh, der langjährige Kassierer, der
Schützenbruder Walter Henkel, dem der Verein sehr viel zu verdanken
hatte. Bis kurz vor seinem Tode hatte er sich noch aktiv an der
Modernisierung und Renovierung des Schützenhauses beteiligt.
Im
gleichen Jahr wurde der langjährige Vorsitzende Hermann Schoppe zum
Ehrenmitglied des Unterkreises Garte Mackenröder-Spitze ernannt. Hiermit
wurde seinem unermüdlichen Einsatz bei der Planung des
Schützenhausumbaus und der Überdachung der Schießbahn Rechnung getragen.
Ebenfalls
in das gleiche Jahr fiel das 25jährige Bestehen der Damenabteilung im
Verein. Dieses Jubiläum wurde nur im kleinen Kreise gefeiert. Es wurde
ein Pokalschießen veranstaltet, zu dem die Damenmannschaften des
Unterkreises eingeladen wurden. Die Siegerehrung fand unter Beteiligung
von etwa 70 Personen im Schützenhaus statt.
Auf
vielfachen Wunsch wurde Himmelfahrt 1991 eine längere Ausfahrt
veranstaltet. 50 Mitglieder mit Angehörigen fuhren 3 Tage ins
Altmühltal, nach Altessig. Das Kloster Weltenburg und die
Befreiungshalle wurden u.a. besichtigt. Eine Schifffahrt durch den
Donaudurchbruch stand auch auf dem Programm. Mit den Klosterschützen
Weltenburg wurde ein Freundschaftsschießen veranstaltet. Auch diese
Ausfahrt hinterließ viele schöne Erinnerungen. Im Jahre 1992 fand durch
die Weltenburger ein Gegenbesuch in Geismar statt.
Auf der Jahreshauptversammlung 1993 legte Hans-Werner Kompart aus
Gesundheitsgründen sein Amt als 1. Vorsitzender nach 17 Jahren
Vorstandsarbeit nieder. Ihm wurde von der Ortsbürgermeisterin Gerda
Fischer noch eine nicht alltägliche Ehrung zuteil. Der Ehrenteller des
Ortsrates, für sein Wirken um den Zusammenhalt der Geismarer Vereine
wurde ihm überreicht. Zum Nachfolger wurde Werner Jacobi gewählt.
Im Jahr 1994 wurde die Schützenschwester Gisela Kompart für 20jährige
Tätigkeit als Unterkreis-Damenleiterin beim Ausscheiden aus diesem Amt
zur Ehrendamenleiterin des Unterkreises Garte-Mackenröderspitze ernannt.
1995 richtete der Verein zum zweiten Mal die Kirmes aus, was sich noch
mehrmals wiederholen sollte.
Als 1. Vorsitzender konnte Hans-Werner Kompart 1996 noch einmal für ein
Jahr gewonnen werden. Er gab das Amt im nächsten Jahr an Heinrich Goebel
ab, der es bis 2006 ausführte.
Während seiner Amtszeit wurden umfangreiche Instandhaltungs- und
Modernisierungsarbeiten durchgeführt. So wurde 1999 ein neuer Fußboden
in der Küche eingebaut und neue Küchenmöbel angeschafft, 2002 und 2003
das Schießbahndach neu gedeckt. Auch wurde im Aufenthaltsraum eine neue
Deckenverkleidung eingebaut.
Im Jahr 1998 wurde der Schützenbruder Klaus Traxler für langjährige
Tätigkeit als Unterkreis-Jugendleiter beim Ausscheiden aus diesem Amt
zum Ehrenjugendleiter des Unterkreises Garte-Mackenröderspitze ernannt.
Begründet durch Satzungsänderungen des Deutschen Schützenbundes,
Niedersächsischen Sportschützen Verbandes und Kreisschützenverbandes
Göttingen wurde 1999 eine Satzungsänderung erforderlich, durch die auch
die damalige Sportschützenabteilung aufgelöst wurde.
Mehrere Mitglieder Geismarer Vereine gründeten 1998 den Kulturverein
Geismar dem im Folgejahr der Beitritt des Schützenvereins folgte. Der
Kulturverein ist u.a. der Organisator des regelmäßig wiederkehrenden
Altdorffestes bei dem auch der Verein immer mit einer eigenen
elektronischen Trainingsanlage vertreten ist.
Im Jahr 2000
wurde eine neue Königskette bei der Goldschmiede Hettenhausen-Krüger,
nach einem Entwurf des Schützenbruder Dr. Wolfgang Seidl, in Auftrag
gegeben worden. Die neue Königskette wurde beim Königsball feierlich
übergeben. Die Münzen für die Königskette wurden von Ewald Schulze auf
der Jahreshauptversammlung gestiftet. Die Arbeitskosten wurden durch
Spenden gedeckt.
120 Jahre nach der Gründung trat der Verein im Jahr 2004 der
Bürger-Schützen-Gesellschaft von 1392 Göttingen e.V. bei.
Thomas Behrens wurde 2006 als 1. Vorsitzender gewählt. Die alte
Königinnenkette wurde 2007 durch ein Brustschild aus Holz mit aus Silber
gearbeitetem Vereinswappen ersetzt, da sie mittlerweile sehr groß
geworden war.
Nach 18jähriger Vorstandsarbeit beendete Christa Goebel im Jahr 2007
ihre Tätigkeit als Kassiererin. Sie erhielt als Anerkennung ihrer
aufopferungsvollen Arbeit für den Verein einen Zinnteller mit
Vereinswappen.
Im Jahr 2009 wurde
konnte das 125. jährige Vereinsbestehen gefeiert werden. Zusammen mit
dem MTV Geismar 1898 e.V. und dem RSV Göttingen 05 e.V. wurde ein
Festwochenende vom 19. bis 22. Juni 2009 ausgerichtet. An diesem
Wochenende richtete der Schützenverein am Sonntag das 41.
Unterkreisschützenfest aus. Im Anschluss einen kurzen Kommers zum
Vereinjubiläum und der UK-Königsprokalamation fand ein großer Festumzug
durch Geismar statt. Der Verein konnte wieder
zahlreiche Schützenvereine vom Unterkreis Garte-Mackenröderspitze und
der Bürger-Schützen-Gesellschaft, sowie die geismarer Ortsvereine
begrüßt werden, insgesamt 30 Vereine und 5 Spielmannszüge.
Am Anfang des Jubiläumsjahres hatte der Verein folgende
Mitgliederstruktur:
Unter
diesen 81 Mitgliedern sind auch 8 Ehrenmitglieder.
2010 konnte der Verein
erstmal die BSG Schützenkönigin stellen, Irmgard "Irmchen" Hampe.
Im Jahr 2010 konnte
eine neue Jugendschützenkette angeschafft werden. Die alte Jugendkette
war bereits sehr groß und schwer, somit auch sehr reparaturanfällig. Der
Schützenbruder Dr. Wolfgang Seidl stiftet dazu 30 alte Silbermünzen. Aus
diesen Münzen wurde die Halskette erstellt.
Am Ende des Jahres
zeichnete es sich ab, dass der Vorstand an der Jahreshauptversammlung
2011 wieder umgebildet werden musste. Da keine zusätzlichen
Schützenbrüder und -schwestern gefunden wurden, um die offenen
Vorstandsposten zu besetzen, wurde eine Satzungsänderung vorbreitet.
An der
Jahreshauptversammlung 2011 wurde die neue Satzung einstimmig
angenommen. Dadurch verkleinerte sich der Vorstand um 2 Posten.
Zukünftig übernimmt der Schießsportleiter die Vertretung des
Vorsitzenden bei dessen Abwesenheit, des weiteren gibt es auch keinen 2.
Schriftführer mehr.
Auch im Jahr 2011
konnte der Verein mit Brigitta Wagener-Brandt wieder die BSG
Schützenkönigin stellen.
Im Jahr 2013 wurde von den Damen des Vereines beschlossen eine neue
Königskette anzuschaffen. Die Finanzierung konnte nur durch Spenden der
Damen gesichert werden. An der Jahreshauptversammlung 2014 konnte Gisela
Kompart als amtierende Vereinskönigin die neue Kette vorstellen. Sie
wurde ab da sofort getragen.
Im Jahr 2014 wurde dann Brigitta Wagener-Brandt zum zweiten Mal
BSG-Königin. Ihr zur Seite standen noch zwei weitere Schützenschwestern
unseres Vereines: Kronprinzessin Martina Soppa, Prinzessin Gisela
Kompart. Abgerundet wurde das sehr gute Abschmeiden des Schützenvereines
durch Uwe Kompart, er wurde Kronprinz.
An der Jahreshauptversammlung 2014 wurde beschlossen, dass die
Luftgewehrhalle saniert werden soll. Ein Grund war u.a. die Einwendung
des Finanzamtes Göttingen, dass der Schützenverein zu viele Gelder
zurückgelegt hatte, ohne diese Zweckzubinden. Mit einer Frist von 2
Jahren, wurde der Verein aufgefordert, die Gelder ausszugeben, ansonsten
würde dem Schützenverein die Gemeinnützigkeit aberkannt. Unter der
Federführung vom 1. Vorsitzenden Thomas Behrens und dem stellvertr.
Schießsportleiter Nils Fink wurde die Planung und der Bau begonnen.
Im Januar 2015 konnte bereits der 1. RWK LG Auflage in der neuen
Luftgewehrhalle ausgetragen werden. Im Jahr 2015 wurden dann noch die KK
Scheibenzuganlagen erneuert, nur die Motoren mit deren Steuerung blieben
die alten.
Die Einweihung der neuen KK Stände wurde zusammen mit dem 50 Bestehen
der Damenabteilung im Juli 2015 gefeiert. Hierzu wurde wieder ein
Freundschaftsschießen mit den Vereinen des Unterkreises
Garte-Mackenröderspitze und der Bürger Schützen Gesellschaft
veranstaltet. Die erste Bewährungsprobe hatte der KK Stand aber bereits
im Mai, bei der Ausrichtung des UK-Pokalschießens, erfolgreich
gemeistert. Erstmals konnte der Verein dabei den UK König in der
Schützenklasse stellen. Dr. Alexander Suhr wurde diese Würde beim UK
Fest in Ebergötzen zuteil.
Im April 2015 verstarb plötzlich und unerwartet der ehemalige 1.
Vorsitzende Hans-Werner Kompart. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender
und Schriftführer, zusammen fast 25 Jahre hatte er sehr viel Kraft und
Zeit für in die Modernisierung und Erweiterung des Schützenhauses, des
Schießstandes und der Küche investiert.
Im gleichen Jahr verstarb auch noch unserer Ehrenmitglied Ewald Schulze,
der während seiner 60jährigen Mitgliedschaft fast alle Schützen- und
Königsscheiben, die in dieser Zeit vom Verein ausgeschossen wurden,
gemalt hatte.
Beiden Schützenbrüdern verdankt der Verein sehr viel und wird ihre
Andenken stets in Ehren halten.
Ebenfalls im Jahr 2015 konnte nach 3 Jahren ohne Schützenjugend wieder
ein Jugendkönig ausgeschossen werden. Hendrik Reinecke konnte die Würde
am Königsball erringen. Dieser Königsball stand aber unter keinem guten
Stern. Ende August ereignete sich im Gasthof Zur Linde ein
folgenschwerer Wasserrohbruch und der Ball musste kurzfristig um 1 ½
Monate auf Ende Oktober verschoben werden.
Zusammen mit dem Königsball wurde in diesem Jahr auch das 50. Bestehen
der Damenabteilung gefeiert. Der Verein ist besonders Stolz zu diesem
Jubiläum noch 4 der 5 Gründungsdamen ehren zu können, Gisela Kompart,
Jutta Nullmeier, Brigitta Wagener Brandt und Marianne Böning. Hier ist
die Chronik der Damenabteilung.
Auch im Jahr 2016 wurde das „Königswochenende“ wieder gesplittet. Am 1.
September-Wochenende wurde das alte Königshaus abgeholt. Anschl. fand
dann das traditionelle Königsschießen im Schützenhaus statt. Der
Königsball und das Königsfrühstück wurden wieder auf dem traditionellen
2. September-Wochenende im Restaurant Zur Linde veranstaltet.
Im Jahr 2018 wurde Hendrick Reinecke zum Kreisverbandsjugendkönig
proklamiert.
Im gleichen Jahr wurde Lisa Maschke zur BSG-Königin gekürt. Gisela
Kompart wurde BSG-Prinzessin.
Im Juni 2018 wurde Markus Reinecke auf dem 50. Schützenfest des
Unterkreis Garte-Mackenröderspitze zum Alterskönig gekürt.
Im Mai 2019
wurde Gisela Kompart zur BSG-Königin gekürt. Andreas Heese wurde
BSG-Prinz.
Erstmals
wurde in diesem Jahr der Vereinskönigsball nicht in Geismar
gefeiert, sondern im Schützenhaus der BSG Göttingen. An diesem Abend
wurden die Gründungsdamen der Damenabteilung,
Gisela Kompart,
Jutta Nullmeier, Brigitta Wagener Brandt,
zu
Ehrenmitgliedern ernannt.
Die Jahre
2020 und 2021 standen ganz im Zeichen von Corona! Alle Veranstaltungen,
mit Ausnahme der Jahreshauptversammlung 2020 mussten abgesagt werden, da
durch die Pandemie alles zum Erliegen kam. Im Sommer 2020 konnte noch
einmal für kurze Zeit das Training aufgenommen werden. Aber im Herbst
wurde dann wieder das gesamte öffentliche Leben wegen der Corona
Pandemie heruntergefahren und somit musste auch der Betrieb im
Schützenhaus ruhen.
Im Juni
2021 war es dann wieder soweit, erst konnte das Training unter großen
Auflagen wieder aufgenommen werden. Dann, Ende September, konnte auch
eine kleine Königsfeier ausgerichtet werden. Der Verein traf sich dazu
im Schützenhaus Geismar. Es gab eine kleine Feier mit Königsessen.
Anschl. wurde dann noch das neue Königshaus ausgeschossen. Auch das
Königsfrühstück konnte durchgeführt werden.
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